RAUMGENERATOR

raumgenerator_höhlengang

Um eine klingende Architektur angemessen simulieren zu können, bedarf es einer technischen Installation. Grundidee ist dabei, dass die Informationen des Raumklangs genauso wie in gebauter Architektur über den Widerhall der von einem selbst verursachten Laute wiedergegeben werden. Über ein Mikrofon werden Stimme und Geräusche abgenommen und nach digitaler Klangtransformation wieder ausgegeben. Die einfachste Realisierung gelingt hierbei über Kopfhörer. Dadurch ist die Gefahr möglicher Rückkopplungen zwischen Lautsprecher und Mikrofon aufgehoben, jedoch lassen sich komplexe räumliche Klangeindrücke nicht auf eine externe Platzierung zurückführen. Die Simulation muss also vollständig virtuell gelingen. Auch die gewöhnliche Stereophonie mit Lautsprecherboxen kommt über diese Beschränkung nicht hinaus. Eine Erweiterung der Klangausgabe auf mehrere Kanäle ist deswegen vonnöten.

Raumgenerator_Matrix
Bei der Platzierung der Lautsprecher muss die Entfernung zum Mikrofon bzw. dem zentral stehenden Hörer berücksichtigt werden. Eine zu große Distanz führt zu einem Laufweg des Schalls, der die Simulation eines sehr engen Raums unter Umständen nicht mehr möglich macht. Bei einer sehr dichten Positionierung wirken die Lautsprecher visuell zu dominant und können bei geringer Zahl auf ihren Ort hin gehört“ werden. Dies führt zur Anzahl der Lautsprecher, die in ersten Experimenten mit 4 Quellen als zu gering eingestuft wurden. Der Klang kann dabei auf seine
punktuelle Herkunft zurückgeführt werden. 8 ringförmig angeordnete Lautsprecher versprechen eine Verbesserung in dieser Hinsicht, um eine kontinuierliche Klangverteilung simulieren zu können. Dies betrifft jedoch nur eine Simulation in der Lateralebene, also einer seitlichen Verteilung der Klangquellen. Bei einer zusätzlichen Einbeziehung des Parameters der Höhenlokalisation müsste ein zweiter Ring eingeführt werden.
Entscheidend bei allen Ausführungen ist, dass sämtliche Lautsprecher in möglichst gleicher Entfernung zum Hörer stehen, um ungewollte Laufwegdifferenzen auszuschließen. Ein Extrem einer räumlichen Schallfeldsimulation zeigt Blauert in seinem Buch „Räumliches Hören“, in dem 64 halbkugelförmig über dem Hörer aufgehängte Lautsprecher ein ideales Schallfeld simulieren.
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